Burg Sirmione, das Castello Scaligero

Die besterhaltene Burg der Scaliger am Gardasee

Am Südende der Altstadt von Sirmione hat die trutzige und zugleich anmutige Scaligerburg von Sirmione die Zeiten überdauert. Am engsten, strategisch wichtigsten Punkt errichtet und von tiefen Wassergräben umfriedet, diente die mit zinnen- und turmbewehrten Mauern, Wehrgängen, schmalen Schießscharten, Fallgittern und Zugbrücken ausgestattete Burg in erster Linie der Verteidigung. So führte auch der einzige Zugang zur Altstadt von Sirmione durch einen ihrer Torbögen, zu dem man über eine Zugbrücke gelangte. Letztere wurde zwar mittlerweile durch eine Brücke ersetzt, doch gewährt jener Torbogen nach wie vor den einzigen Zutritt zur nahezu verkehrsfreien Altstadt.

Heute zählt die anmutige Feste zu den wichtigsten Touristenattraktionen am Gardasee – schließlich ist sie nicht nur die besterhaltene Scaligerburg, sondern neben der Rocca in Riva auch die einzige Wasserburg am See...

Geschichte der Burg Sirmione

Die heutige Anlage geht auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück. Nach der (blutigen) Eroberung Sirmiones ließ sie Mastino I. aus dem einflussreichen Veroneser Adelsgeschlecht della Scala auf den Grundfesten eines römischen Kastells errichten. Mit dieser Geste wollte er seine Macht am Gardasee ausbauen und weithin kundtun. Der Haupthof, die zinnenbekrönten Mauern samt den drei Ecktürmen und der 47 m hohe Hauptturm, der Mastino, der alsbald als Hauptgebäude und Waffenkammer fungieren sollte, stammen aus dieser Zeit.

Im Laufe der Jahrhunderte sollte die Burg mehrere Um- und Zubauten erfahren und mehrmals ihren Besitzer wechseln. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang insbesondere die Venezianer, die mit anzunehmender Sicherheit zu Beginn des 15. Jahrhunderts das ummauerte und zinnenbekrönte Hafenbecken errichteten. Dieses sollte fortan die Versorgung und Verteidigung der Altstadt sicherstellen und die Flotte beherbergen.

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Von der wehrhaften Feste zur touristischen Sehenswürdigkeit

Ihren mittelalterlichen Charakter hat die Burg von Sirmione bis heute bewahrt, ihre wehrhafte Funktion aber hat sie mittlerweile eingebüßt. Stattdessen zieht sie jährlich Tausende von Touristen in ihren Bann, die vom Haupthof aus über eine Stahltreppe zu den Wehrgängen gelangen und sie umrunden können. Auch der Mastino kann erklommen werden; auf ihm wird man nicht nur der Ausmaße der Burg und ihres ausgeklügelten Verteidigungssystems gewahr, sondern genießt auch einen malerischen Ausblick auf die Altstadt von Sirmione und die Umgebung.

Interessantes zur Burg Sirmione

Die suggestiven Schwalbenschwanzzinnen verweisen übrigens auf die ursprünglichen Bauherren: Die Scaligeri schmückten ihre Bauwerke bevorzugt mit diesen wehr- und symbolhaften Gestaltungselementen, die ihren hohen gesellschaftlichen Rang weithin kundtaten.

An den Mauern oberhalb des Eingangstores zur Burg prangen noch heute das Wappen der Scaligeri mit der charakteristischen Leiter und der venezianische Löwe.

Im Jahre 1917 wurde die Scaligerburg von Sirmione zum Nationaldenkmal erklärt.

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