Der Domplatz in Brixen

Domplatz in Brixen

Geschichtlicher Überblick

Lange waren Historiker davon ausgegangen, dass das Brixner Talbecken in der Stein- und Bronzezeit versumpft und daher nicht besiedelt gewesen war. 1996 aber wurde auf dem Domplatz in über 4m Tiefe ein Mauerstück eines eiszeitlichen Hauses aus dem 5. bis 3. Jahrhundert v. Chr. freigelegt. Dieser Fund und die Ausgrabungen am Pfarrplatz sollten das bisherige Bild der ersten Besiedlung Brixens in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen.

Mit dem Dom, der Pfarrkirche zum Heiligen Michael, der Liebfrauenkirche, dem Kreuzgang, der Johanneskirche und dem städtischen Rathaus wuchs der Domplatz ab dem 11. Jahrhundert zum historischen, geistlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Zentrum der Bischofsstadt heran. Daneben erlangte er mit der Enthauptung der Anführer des Bauernaufstandes von 1525, der öffentlichen Verbrennung eines Wiedertäufers und der Erschießung dreier Freiheitskämpfer von 1809 auch zweifelhafte Berühmtheit.

 

Der Domplatz heute

Nachdem er im Laufe der Zeit diverse Veränderungen erfahren hatte, wurde der Domplatz in den Jahren 1997/98 zum vorläufig letzten Mal umgestaltet. Zu nennen sind hier insbesondere die kleine runde Grünfläche im Norden und der viereckige Brunnen im Süden, der vom ansässigen Künstler Martin Rainer gefertigt wurde. Er versinnbildlicht den Lebensweg der Menschen: Die Hand Gottes auf der dem Dom zugewandten Seite sendet das Kind in die Welt aus; selbiges wächst heran und erreicht, auf einer Spirale aufsteigend, den Zenit seines Lebens. Absteigend und älter werdend, kehrt der Mensch schließlich in die Hand Gottes zurück.

 

Details am Rande

Da die Bischöfe bis zu ihrem Umzug in die Hofburg hier „Hof hielten“, trug der Platz ursprünglich den Namen „Am Hofe“. Selbst nach der Verlegung des Bischofssitzes wurde diese Bezeichnung noch rund 500 Jahre beibehalten, bis der Platz angesichts der hier abgehaltenen Viehmärkte im 18. Jahrhundert in „Ochsenplatz“ umbenannt wurde. Erst mit der Aussiedelung der Märkte in die Trattengasse und die Kachlerau bürgerte sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts allmählich der Name „Domplatz“ ein.

Während der Domplatz im Ersten Weltkrieg den kaiserlichen Truppen als Exerzierplatz diente, wurde in der Zeit des Faschismus eine Straße rund um den Platz angelegt, auf der die Autos bis ins Jahr 1972 den Dombezirk passieren konnten.

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