Der Kalvarienberg in Kastelruth

Spaziergang auf den geschichtsträchtigen Kofel, der dem Dorf Kastelruth seinen Namen gab

Anlässlich des 60-jährigen Thronjubiläums des Habsburgerkaisers im Jahre 1908 wurde der Jubiläumsbrunnen auf dem Kalvarienberg errichtet
Dauer
00:30h
Länge
1.1km
Höhenmeter
50m
leicht

Die Ursprünge des idyllischen Dorfes Kastelruth zu Füßen des Schlern liegen auf dem nahen Kalvarienberg, der von den Einheimischen schlicht Kofel genannt wird. Heute ist der bewaldete Porphyrhügel nordwestlich des Dorfzentrums ein gleichermaßen besinnliches wie geschichtsträchtiges Ausflugsziel für die ganze Familie.

 

Längs des Weges erinnern nahezu lebensgroße Figuren an den Leidensweg Christi

Wegbeschreibung auf den Kalvarienberg

Ausgangspunkt dieses gemütlichen Spaziergangs ist der Kastelruther Kirchplatz. Hier flaniert man durch die Kofelgasse, die am Rathaus ihren Anfang nimmt.

An deren Ende weist ein Schild mit der Aufschrift „Kofelrunde“ den Weg auf den bewaldeten Kofel, auf dem sich wenig später ein malerischer Ausblick auf Kastelruth und seine Umgebung erschließt. Längs des Weges erinnern Kapellen mit nahezu lebensgroßen Figuren an den Leidensweg Christi.

Den Rückweg kann man entweder auf dem Hinweg antreten oder auf der dem Hinweg entgegengesetzten Seite.

 

Der sanfte Spazierweg ist auch für Kinderwagen geeignet

Kleiner Einblick in die Geschichte des Kofel

Auf dem Kofel wurden Spuren von prähistorischen Siedlungen, einer mächtigen Wallburg sowie eines römischen Kastells gefunden, die auf eine lange Siedlungsgeschichte schließen lassen.

Dem verfallenen römischen Kastell, das später einer mittelalterlichen Burg weichen sollte, verdankt Kastelruth übrigens seinen Namen: Er leitet sich nämlich vom lateinischen castellum ruptum ab, was soviel wie zerschlagene Burg bzw. Festung bedeutet.

Um 1700 ließ die Familie Kraus von Sala die Überreste der hochmittelalterlichen Ritterburg abtragen und die Anhöhe zu einem Kalvarienberg, einer Andachts- und Wallfahrtsstätte, umgestalten. Allein der Bergfried, der damals in die Kapelle des heiligen Antonius integriert wurde, erinnert noch heute an die ehemalige Burganlage.

Etwa 200 Jahre später errichtete die Gemeinde Kastelruth zur Feier der 60-jährigen Regentschaft des habsburgischen Kaisers Franz Joseph den pittoresken Jubiläumsbrunnen. Außerdem gestaltete sie die Anhöhe zu einem Naherholungsort mit Ruhebänken und Spazierwegen um.

 

Das mittlerweile wieder sichtbare Konterfei des Habsburgerkaisers musste nach dem Ersten Weltkrieg übermalt werden

Details zum Kalvarienberg

Das erste Turnierspiel (Ringstechen) des weitum bekannten Oswald-von-Wolkenstein-Rittes wird auf dem Kofel/Kalvarienberg ausgetragen.

Der Begriff Kalvarienberg rührt übrigens von der lateinischen Übersetzung des Berges Golgota her, auf dem Jesus gekreuzigt wurde.

 

Blick auf Kastelruth mit dem Schlern und der Völsegger Spitze im Hintergrund

Mystisches rund um den Kalvarienberg

Von diesem sagenumrankten Burgberg soll ein unterirdischer Gang bis nach Flaims führen, den einst die arglistigen „Nörggelen“ ins Erdreich schlugen. Schenkt man der Sage Glauben, neiden diese gefallenen Engel den Menschen ihre Sterblichkeit und hecken daher so manche Heimtücke aus. Sie selbst sind nämlich zum ewigen Leben auf Erden verdammt.

In Kastelruth soll noch heute das Eingangsloch zu sehen sein, an dem angeblich so manches Nörggele gesichtet wurde...

Infos Der Kalvarienberg in Kastelruth

  • Dauer:00:30 h
  • Länge:1.1 km
  • Höhenmeter:50 m

  • Min. Höhe:1063 m
  • Max. Höhe:1103 m

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