Die Gilfpromenade in Meran
Ein Spaziergang durch mediterrane und exotische Pflanzen mitten in Meran
Die Gilfpromenade nimmt ihren Ausgang am Steinernen Steg, der ältesten Brücke Merans, die in hohem Bogen die Gilfschlucht überspannt und so die Gilf- mit der Sommerpromenade verbindet.
Der rauschenden Passer entlang schlängelt sich der Weg sanft den steilen Hang zur wildromantischen Gilfklamm hinauf. Zu Füßen der trutzigen Zenoburg erschließt sich hier ein spektakulärer Ausblick auf die tosenden Wasser der nur wenige Meter breiten Schlucht, die infolge jahrtausendelanger Erosion entstand. Wenige Meter oberhalb der Gilfschlucht mündet die Promenade in den bekannten Tappeinerweg.
Nicht zuletzt ist es auch die üppige, kunstfertig angelegte Vielfalt immergrüner mediterraner und exotischer Pflanzen, die den rund 1 km langen Spaziergang zu einem ganz besonderen Erlebnis macht. Zahlreiche Ruhebänke mit eingebrannten Versen deutsch-, italienisch- und englischsprachiger Dichter laden zum Nachsinnen und Verweilen ein. Die in dieser „Promenade der Poesie“ zitierten Dichter haben sich übrigens alle zeitweise oder dauerhaft in Meran aufgehalten.
Details zur Gilfpromenade
Die 1880 begonnenen Bauarbeiten zogen sich wegen der schwierigen Arbeiten im unwegsamen Gelände sieben Jahre in die Länge. Erst nach unzähligen Felssprengungen und der Anbringung hoher Stützmauern konnte die Gilfpromenade im Sommer 1887 eröffnet werden.
Mitten durch die Gilfklamm verläuft übrigens die Periadriatische Naht, welche die Ost- von den Südalpen trennt.
Im Volksmund wird der Steinerne Steg auch „Römerbrücke“ genannt. Dieser irreführende Name, der römische Wurzeln vermuten lässt, geht auf die Zeit des Faschismus zurück: Im Zuge ihrer Italianisierungsmaßnahmen gaben die neuen Machthaber der Brücke den Namen „Ponte Romano“. Tatsächlich aber wurde der Steinerne Steg erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts angelegt.