Die Pfarrkirche Bruneck

Kaum eine Kirche Südtirols mag so viele Um- und Neuerbauungen erfahren haben wie die Brunecker Pfarrkirche: Das heutige Gotteshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts ist bereits die vierte Kirche, die an dieser Stelle errichtet wurde. Allein die gotische Apsis entstammt ihrem Vorgängerbau, der 1850 den Flammen zum Opfer fiel.


Gleichwohl die Pfarrkirche im neuromanischen Stil erbaut wurde, weist die Raumgestaltung klassizistische und barocke Züge auf. Kunsthistorisch interessant sind insbesondere die vom Tiroler Maler Georg Mader (1824-1881) geschaffenen Gewölbefresken sowie der sog. „Pacher-Christus“ am Taufbecken, der im 16. Jh. nach dem Vorbild des großen Brunecker Meisters Michael Pacher gefertigt wurde.

 

Details am Rande

Die Buchstaben OAMGD E BVM über dem äußeren Mittelportal stehen für „Omnia ad maiorem gloriam Dei et beatae Virginis Mariae“, zu deutsch: „Alles zur größeren Ehre Gottes und der glückseligen Jungfrau Maria“.


Obschon Bruneck bereits im 14. Jahrhundert zu einer Stadt herangewachsen war, oblag die hiesige Seelsorge über Jahrhunderte hinweg der Pfarrei St. Lorenzen. Mithin wohnten die Brunecker Seelsorger zunächst im Dorf und kamen nur für die Gottesdienste nach Bruneck. Erst in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts stifteten die Brunecker Bürger ein Pfarrhaus und ließen sich die beständige Anwesenheit von vier Geistlichen vertraglich zusichern. Nach wie vor aber unterstanden diese dem Pfarrer von St. Lorenzen. Zur eigenständigen Pfarrei wurde Bruneck erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
 

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