Die Sonnenburg bei St. Lorenzen
Ein geschichtsträchtiger Ansitz mit wechselvoller Vergangenheit
Auf einem felsigen Burghügel, der bereits vor 4000 Jahren besiedelt war, wacht die Sonnenburg über das beschauliche St. Lorenzen. Zu ihren Füßen vereinen sich die Rienz und die Gader.
Kurzer geschichtlicher Abriss
Vor nunmehr fast 1000 Jahren übergab der damalige Gaugraf Volkhold, der sich von allen weltlichen Belangen lossagte und fortan sein Leben als Einsiedler fristete, sein Schloss „Suanapurc“ samt stattlichen Besitztümern den Benediktinerinnen. Das nunmehrige Kloster sollte in der Folge zu einem bedeutenden religiösen und politischen Zentrum heranwachsen, das alsbald mehr als 500 Höfe und Schwaigen sein Eigen nannte und über außergewöhnliche Privilegien verfügte.
Als das Kloster im Zuge der Säkularisierungsmaßnahmen Josephs II. gegen Ende des 18. Jahrhunderts aufgelassen wurde, sollte die einst so mächtige Sonnenburg, die zwischenzeitlich in ein Militärhospiz und Armenhaus umfunktioniert wurde, einem zunehmenden Verfall anheimfallen. 1965 erstand schließlich ein deutscher Unternehmer die Ruine und verwandelte die noch bewohnbaren Gemäuer in ein vornehmes Schlosshotel.
Zum Namen
Der Name Sonnenburg leitet sich übrigens nicht von der Sonne ab, sondern vom altdeutschen Begriff „suana“ bzw. „suone“, was soviel wie Gericht, Urteil oder Sühne bedeutet. Auf der Sonnenburg wurde nämlich bereits um das Jahr 1000 Gericht gehalten.
Details am Rande
Im Zuge der Umbauarbeiten kamen u. a. kostbare Steinwerkzeuge aus der Zeit um 1900 v. Chr. ans Licht, die heute im Bozner Archäologiemuseum ausgestellt werden.
Besonders sehenswert ist auch die Krypta der alten Abtei, die über eine steil abfallende Treppe zugänglich gemacht wurde. Ihre spätromanischen Fresken erzählen aus dem Leben des heiligen Nikolaus.