Soldatenfriedhof Bruneck
Ein Waldfriedhof als stilles Mahnmal an den Ersten Weltkrieg
Da der städtische Friedhof die zahlreichen, in den Brunecker Lazaretten verblichenen Soldaten nicht mehr aufnehmen konnte, wurde im Jahre 1915 dieser beschauliche Waldfriedhof angelegt.
Während draußen erbitterter Krieg tobte, wurden in diesen Reihen Freund und Feind Seite an Seite begraben. Insgesamt fanden in den verbleibenden drei Kriegsjahren 669 österreichisch-ungarische und 45 reichsdeutsche Soldaten sowie 103 russische, 77 italienische, 13 serbische und sieben rumänische Kriegsgefangene hier ihre letzte Ruhestätte.
Nachdem die deutschen und italienischen Verstorbenen auf einen anderen Friedhof überführt worden waren, wurden in den verwaisten Gräbern auch Gefallene aus dem Zweiten Weltkrieg bestattet.
Details am Rande
Die schlichten Holzkreuze wurden übrigens von russischen und serbischen Kriegsgefangenen gefertigt. Abhängig von der Konfession der Verstorbenen, wurden sie mit dem katholischen Kreuz, dem jüdischen Davidstern, dem islamischen Halbmond oder dem russisch-orthodoxen Doppelbalkenkreuz versehen.
Im Verhältnis zum österreichischen Durchschnitt verzeichnete der Bezirk Bruneck in puncto Gefallenenanteil hohe Verluste. Dementsprechend häufig fand sich die Brunecker Bevölkerung zu den „Heldengedenkfeiern“ ein.
Seit 1919 wird der beschauliche Soldatenfriedhof vom hiesigen Frauenkomitee gepflegt.