Der Stadtgraben von Bruneck
Um die Stadt besser vor äußeren Gefahren zu schützen, wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein Stadtgraben außerhalb der Stadtmauer angelegt, der sich vom heutigen Ursulinenkloster bis zum runden Wehrturm an der Rienz, dem sog. „Kälberkopf“, erstreckte. Dieser rund 10m breite und 3m tiefe „Untere Graben“ wurde an seinen beiden Enden von einem steinernen Trockengraben flankiert. Beim „Unteren Graben“ selbst handelte es sich indes um einen Wassergraben, den die von der Rienz ausgeleitete „Bürgerwiere“ mit Wasser speiste.
Mit seiner Zuschüttung im Jahre 1830 wurde in Bruneck ein neues Zeitalter eingeläutet: Wenngleich bereits zuvor einzelne Häuser außerhalb der Stadtmauern errichtet worden waren, wurde die Enge der Stadtmauer nun großflächig durchbrochen. In den folgenden 60 Jahren wurden neue Gebäude und breite Freiareale angelegt, welche die Mauer in großzügigem Abstand umsäum(t)en. Der einstige Graben verwandelte sich indes in eine mit Bäumen geschmückte Promenade, auf der die Bewohner insbesondere während der Sommermonate gerne spazierten. Außerdem wurden hier fortan Märkte und Viehmärkte abgehalten.
Detail am Rande
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als der Tourismus blühte, wurden am Graben sogenannte „Promenadenkonzerte“ dargeboten.