Geschichte Merans
Eine Einführung
Das Meraner Talbecken war bereits von alters her besiedelt. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt geht auf das Jahr 857 zurück.
Seinen eigentlichen Aufschwung nahm Meran im 12. Jahrhundert, als sich die Grafen von Tirol auf Schloss Tirol niederließen. Unter ihrer Herrschaft wurde die Passerstadt zur Landeshauptstadt samt eigener Gerichtsbarkeit erhoben, in der es fernerhin eine Münzprägestätte gab. Mithin setzte eine rege Bautätigkeit ein, Kultur, Handel und Gewerbe florierten.
Mit dem Umzug der seit 1363 habsburgischen Landesherren nach Innsbruck endete diese Blütezeit. Meran verlor allmählich seine Vorrangstellung, die Einwohnerzahl ging zurück, Handel, Gewerbe und Bautätigkeit erlahmten. Die einstmals blühende Stadt verfiel in eine beinahe vier Jahrhunderte währende Stagnation.
Im frühen 19. Jahrhundert war Meran verschuldet: Der Franzosenkrieg, Missernten und Hochwasser hatten tiefe Narben hinterlassen. Dank der Pionierarbeit einiger namhafter Persönlichkeiten hielt wenig später der Kurtourismus Einzug in die Passerstadt und mit ihm nach und nach der wirtschaftliche Aufschwung. Insbesondere nach der Eröffnung der Brenner(eisen)bahn (1867), der Errichtung der Anschlussstrecke nach Meran (1881) und den Aufenthalten der Kaiserin Elisabeth (ab 1870) entwickelte sich Meran zum Luxuskurort, an dem sich der Hoch- und Geldadel sowie literarische und musikalische Größen ein Stelldichein gaben. Kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges war das einstmals verschlafene Städtchen kaum wiederzuerkennen: Elegante Grandhotels, Villen, Promenaden, Parks und mondäne Kulturstätten wie das Kurhaus oder das Stadttheater prägten das Bild.
Im Zuge der beiden Weltkriege und der damit einhergehenden Umwälzungen aber änderte sich die Gästeschicht und damit auch deren Bedürfnisse: Zu den exklusiven Kreisen gesellte sich mehr und mehr der „einfache Bürger“, die einstigen Kurangebote traten in den Hintergrund, Merans Umgebung und Natur wurden vermehrt in das Tourismusangebot eingebunden.