Rienz bei Bruneck
Pustertals reis(s)ender Strom
Am Fuße der Drei Zinnen nimmt die Rienz auf 2180m Höhe ihren Anfang und mündet nach rund 80 km bei Brixen in den Eisack.
Während ihr Oberlauf durch das von Dolomitgestein geprägte Höhlensteintal führt, findet sich in ihrem Mittellauf vornehmlich Flussschotter. Ihr Unterlauf indes bahnt sich seinen Weg durch eine imposante Schlucht, in der Brixner Granit und Quarzphyllit vorherrschen.
Die Wasser der Rienz speisen nebst einigen kleinen und mittelgroßen Kraftwerken auch die drei großen in Bruneck, bei St. Lorenzen und in Brixen.
Doch so idyllisch sie auch anmuten mag, so gefürchtet waren einst ihre unheilbringenden Wogen: Im Laufe der Geschichte trat die Rienz wiederholt über ihre Ufer und hinterließ teils schwere Verwüstungen. Erst im Laufe des 20. Jahrhunderts konnte den immer wiederkehrenden Hochwassern durch zahlreiche Verbauungen, Ausleitungen und Staubauwerke Einhalt geboten werden.
Details zur Rienz
Von den wohl schlimmsten Flutwellen wurde Bruneck im Herbst des Jahres 1882 heimgesucht: Nach wochenlangen Regenfällen versanken zwei Brücken, 15 Stadthäuser und zwölf Wirtschaftsgebäude in den Fluten, zwölf weitere Häuser wurden schwer vermurt. Den wohl makabersten Anblick aber mögen die in den Fluten treibenden Leichen und Särge geboten haben, nachdem das Wasser auch Teile des Friedhofes mit sich gerissen hatte.
Übrigens sollte es trotz großzügiger Spenden aus dem In- und Ausland noch Jahre dauern, bis sich Bruneck von den Folgen dieses unheilvollen Herbstes erholt hatte. Groteskerweise war es aber gerade diese Katastrophe, welche die Brunecker zu Umstrukturierung, Investition und Innovation zwang und dadurch der Stadt in Zeiten einer Gesamttiroler Wirtschaftskrise Aufschwung verlieh.