Rocca di Riva
Von der Burg zum Stadtmuseum MAG
Allseitig von Wasser umgeben und auf rechteckigem Grundriss erbaut, ähnelt die Feste jener in Sirmione. Sie sind übrigens die einzigen Wasserburgen am Gardasee.
Blick in ihre wechselvolle Geschichte
Im Jahre 1124 wurde der Gemeinde die Erlaubnis erteilt, ein „castrum novum“, eine neue Feste, am Ufer des Sees zu errichten. Sonach war die Rocca di Riva, die auf den Überresten einer römischen Anlage erbaut wurde, zunächst im wahrsten Sinne des Wortes eine wehrhafte Stadtburg. Alsbald aber sollte sie zum Sinnbild der militärischen Macht der jeweiligen Herrscher heranwachsen und über die Jahrhunderte hinweg mehrmals umgestaltet werden: Vermutlich von den Scaligeri und den Venezianern ausgebaut, erfuhr sie auch während der langen Herrschaft der Trientner Bischöfe weitläufige Veränderungen. U. a. schmückten sie die Befestigungsanlage mit Fresken, Gartenanlagen und Fischteichen. Die Habsburger sollten die pittoreske Wasserburg indes in eine rein militärische Anlage, genauer gesagt in eine Kaserne umfunktionieren.
Die Rocca di Riva heute
Heute birgt die mittlerweile vollständig renovierte Rocca das Stadtmuseum, das auf zwölf Säle verteilt u. a. mit einer Pinakothek, einer archäologischen und einer historischen Abteilung aufwartet. Diese beständige Ausstellung wird durch stetig wechselnde Ausstellungen und Projekte erweitert.
Details am Rande
Die Pinakothek beherbergt Kunstwerke aus dem 15. bis zum 19. Jahrhundert und erläutert an ihrem Beispiel die Entwicklung der bildenden Kunst am Gardasee. 2015 wurde sie durch romantisch verklärte Veduten großenteils mittel- und nordeuropäischer Künstler aus dem 19. Jahrhundert erweitert, die den Gardasee und einige umliegende Dörfer aus der Sicht des Reisenden zeigen. Die archäologische Abteilung wartet indes mit einer Sammlung hiesiger archäologischer Funde auf, während die historische die Geschichte des nördlichen Gardaseegebietes von der Prähistorie bis zur heutigen Zeit umreißt.