Stufels in Brixen
Die Urzelle Brixens
Stufels früher
Das häufig als „Urzelle“ bezeichnete, am Zusammenfluss von Eisack und Rienz gelegene Stufels ist der älteste Stadtteil Brixens. Zahlreiche prähistorische Funde belegen, dass in dieser Gegend bereits ab der Steinzeit Menschen siedelten.
Auch die Römer, welche hier einen strategischen Stützpunkt errichteten, wussten Stufels’ geschützte und strategische Lage an der Brennerstraße, seine günstigen klimatischen Bedingungen und seine Nähe zum Wasser zu schätzen. Unter ihrer Herrschaft wuchs Stufels zu einer Großsiedlung heran, die auch über eine Straßenstation, eine sog. mansio, verfügte.Im Mittelalter und in der Neuzeit wohnten und arbeiteten zuvörderst Handwerker in diesem Teil der Stadt. Dies lag nicht zuletzt an der sog. „Stufelwiere“, deren Wasser für viele Betriebe aus antriebs- und produktionstechnischen Gründen unabdingbar war. Außerdem sah die Stadtordnung von 1604 vor, dass die sog. „lauten Handwerker“ wie die Gerber, Kesselschmiede, Schlosser etc. nur in den äußeren Stadtvierteln ihrer Arbeit nachgehen durften.
Stufels heute
Heute präsentiert sich Stufels als beschauliches Wohnviertel. Alte, dicht gedrängte Wohnhäuser, edle Ansitze und enge, kopfsteingepflasterte Gassen prägen das Bild. Da die Errichtung der meisten Gebäude weit ins Mittelalter zurückreicht, steht nahezu das gesamte Viertel unter Denkmalschutz.
Die barocke Schutzengelkirche in seinem Herzen hingegen wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeweiht; allein die Apsis in ihrem Inneren und Teile des alten Mauerwerkes sind von ihrem romanischen Vorgängerbau erhalten geblieben.
Details am Rande
In der Vergangenheit wurde Stufels wiederholt von Bränden und Überschwemmungen heimgesucht. Insofern mag der Schutzengel auch deshalb zum Kirchenpatron auserkoren worden sein, um weiteres Unheil dieser Art von den Bürgern abzuwenden.
Selbiger ist übrigens auch auf dem Mosaik an der Außenfassade dargestellt: Schützend hält er die Hände über einen Jungen und ein Mädchen, welche die alte Brixner Tracht tragen.
Einige vermuten den Meierhof Prihsna in dieser Gegend. Auch der Hinweis „inter convallia“ in der Schenkungsurkunde lässt auf eine Lage zwischen den beiden Flüssen schließen.