Becherhaus Wanderung
Wanderung zum Becherhaus in Ridnaun, dem höchstgelegenen Schutzhaus Südtirols
Das Becherhaus im Herzen der Stubaier Alpen ist die höchstgelegene Schutzhütte in Südtirol. Sie thront auf dem 3.195 m hohen Becher am Rande des vergletscherten Übertalferners.
Wegbeschreibung Becherhaus
Die Bergtour zum Becherhaus nimmt am Wanderparkplatz nahe dem bekannten Bergbaumuseum Schneeberg im Ridnauner Talschluss ihren Anfang.
Stets der Wegnummer 9 in Richtung Becherhaus folgend, taucht der schmale Pfad zunächst in einen harzduftenden Nadelwald ein und steigt wenig später entlang des rauschenden Fernerbaches zum weitläufigen Aglsboden an.
Dahinter windet sich der nunmehr steilere Pfad in zahlreichen Serpentinen über das abgeschiedene, von mächtigen Felsen umrahmte Gelände. Nach etwa zweieinhalb Stunden steten Wanderns erreicht man die Grohmannhütte, die inmitten der unwirtlichen Gegend zur ersten Zwischenrast verlockt.
Nahe der Hütte rückt bereits die nächste Einkehrmöglichkeit ins Blickfeld: die auf einem steilen Felsvorsprung thronende Teplitzer Hütte, zu der sich der schmale Pfad nun ziemlich steil nach oben windet. Einige leicht ausgesetzte Passagen wurden durch eine Stahlbrücke und eine Seilsicherung entschärft.
Weiterhin der Beschilderung Nr. 9 folgend, wandert man im nunmehr sanfteren Anstieg über eine gesicherte, felsdurchsetzte Passage, Blockwerk und Felsschliffe weiter.
Nahe dem milchig trüben, unergründlich tiefen Übeltalsee steigt der Weg abermals steiler über Moränen und den spaltenlosen Seitenarm des Übeltalferners zur Becher-Südflanke an. Unterwegs trifft man auf einige gesicherte Passagen, die Trittsicherheit erfordern.
Zuletzt folgt der kräftezehrendste Teil der Wanderung: der Aufstieg über die unzähligen, steil in den Felsgrat geschlagenen Steinstufen zum Becherhaus, der durch zahlreiche Seile gesichert ist.
Auf 3.195 m Höhe lädt das Becherhaus, das von mächtigen Dreitausendern umrahmt wird, schließlich zur wohlverdienten Hüttenrast ein. Zuvor aber sollte man noch den herrlichen Ausblick auf den Gipfelreigen der umliegenden Gletscherwelt genießen. Auf dem Becher thront übrigens nicht nur das höchstgelegene Schutzhaus, sondern auch das höchstgelegene Marienheiligtum Südtirols: die kleine Kapelle „Maria im Schnee“.
Der Abstieg vom Becherhaus erfolgt auf dem bereits vertrauten Hinweg.
Angegebene Aufstiegszeit Becherhaus
Bergwerk Schneeberg - Becherhaus: 6:10 h
Anmerkung zum Becherhaus
Das Becherhaus ist Stützpunkt für hochalpine Touren wie jene auf den Wilden Freiger (3418 m), das Zuckerhütl (3507 m) oder die Sonklarspitze (3456 m).
Kleiner Einblick in die Geschichte des Becherhauses
Das Becherhaus wurde im fernen Jahr 1894 errichtet, als Südtirol noch Teil der Habsburgermonarchie war. Zu Ehren der damaligen Kaiserin Elisabeth trug es ursprünglich den Namen „Kaiserin Elisabeth Schutzhaus“. Die wanderfreudige Kaiserin Elisabeth, die unter dem Namen Sis(s)i in die Geschichte eingegangen ist, hatte übrigens wenige Tage vor ihrer Ermordung ihren Besuch angekündigt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südtirol von Italien annektiert und das Schutzhaus nach seinem becherförmigen Gipfel in Becherhaus umbenannt.
Infos Becherhaus Wanderung
- Dauer:10:00 h
- Länge:24.9 km
- Höhenmeter:1750 m
- Min. Höhe:1404 m
- Max. Höhe:3194 m